The Great Graphic Boom. Amerikanische Kunst 1960–1990 + Pop Unlimited

07.10.2017 14:02

 

Ausstellung in Ausstellungen in Stuttgart
The Great Graphic Boom. Amerikanische Kunst 1960–1990 + Pop Unlimited
Werke der US-amerikanischen Druckgrafik von 1960 bis 1990, die später als in Europa Ende der fünfziger Jahre einen wahren »Boom« erlebte. Begleitend werden im Graphik-Kabinett ausgewählte Werke amerikanischer Pop Art gezeigt
The Great Graphic Boom. Amerikanische Kunst 1960–1990 + Pop Unlimited

 

Informationen zur Ausstellung: In Kooperation mit dem National Museum Oslo präsentiert die Staatsgalerie Stuttgart außergewöhnliche Werke der amerikanischen Druckgraphik von 1960 bis 1990. Die Druckgraphik diente in der Vergangenheit vor allem dazu, religiöse oder politische Inhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen und war ein wichtiges Kommunikationsmittel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es vor allem die deutschen Expressionisten, die sich vornehmlich dieser Technik widmeten. Ende der 1950er-Jahre erlebte auch die USA einen wahren »Graphic Boom«. Zu diesem Zeitpunkt begannen die bedeutendsten Künstler der amerikanischen Avantgarde, vertreten durch Abstrakten Expressionismus, Hard Edge, Pop Art, Minimal Art und andere Stilrichtungen, mit verschiedensten Drucktechniken zu arbeiten bzw. zu experimentieren. Eigens auf Druckgraphik spezialisierte Verlage wie Universal Limited Art Editions (ULAE) in New York, gegründet 1957 von Tatyana Grosman, oder die seit 1966 bestehende GEMINI G.E.L (Graphic Editions Limited) in Los Angeles spielten dabei eine besondere Rolle, vor allem in ihrem hohen Anspruch an die Druckkunst. Einzelblätter, Portfolios und Künstlerbücher entstanden in großer Zahl. Insbesondere die Künstler der Pop Art reagierten damit auf die industrielle Massenfertigung wie auch die Werbesprache der Medien. Die meisten der Künstler hatten sich bereits als Maler etabliert. In den bevorzugten Medien der Lithographie wie dem Siebdruck, aber auch in anderen Drucktechniken, schufen sie daneben eigenständige Kunstformen, mit denen sie in die Fußstapfen der Pioniere moderner Graphik wie Paul Gauguin, Edvard Munch und Pablo Picasso traten. Die Ausstellung zeigt mit rund 170 Blättern in eindrucksvoller Breite die verschiedensten Stilrichtungen und Ausprägungen der amerikanischen Druckgraphik und deren Etablierung zu einer eigenständigen Kunstform. Begleitend zu »The Great Graphic Boom« präsentiert die Staatsgalerie im Graphik-Kabinett in der Ausstellung »Pop Unlimited« ausgewählte Werke amerikanischer Pop Art, die sich in den 1960er Jahren in Amerika formierte. Neben Hauptvertretern wie Jim Dine, Mel Ramos und Andy Warhol werden auch Graphiken der Wegbereiter wie Nicholas Krushenick, Jasper Johns und Robert Rauschenberg gezeigt. Alle Arbeiten auf Papier stammen aus dem eigenen Bestand. Bis auf wenige Ausnahmen waren sie seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen. Die Siebdrucke und Lithographien bilden einen Querschnitt durch die Entwicklung der Pop Art-Bewegung. Das Triviale wurde zum Mittelpunkt des künstlerischen Interesses; Motive aus der Alltagskultur sowie der Konsum- und Warenwelt erhielten eine neue Bildwürdigkeit. Ergänzt wird die Ausstellung durch Drucke aus der Serie »The Art Comics and Satires of Ad Reinhardt«; Reinhardt gilt als ein Wegbereiter der Minimal Art und Vertreter der Farbfeldmalerei.